„Die Kiste von Katlian“
Von Fischen, Föhnen und Fragmenten

Kunst ist heute weder Religion noch Meditation. Doch - zeigt uns Kunst nicht (immer noch und schon wieder) einen Weg in die blaue Ferne eines Unbestimmten? Wo liegt heute der Ort, den man früher das Paradies nannte? Mit Angelika Högers „Kiste von Katlian“ verändert sich unsere Sicht auf die Welt; und plötzlich beobachten wir anders als bisher und entdecken, dass die Welt noch in uns selbst weiter reicht, als wir ursprünglich dachten. Was wäre Kunst, wenn die Wirklichkeit kein Traum mehr wäre? Wie an Lianen mäandern unsere Assoziationen aus der Kiste in die Lüfte. Zwischen Fischen und Föhnen, zwischen Fragmenten und Fiktionen entstehen Gaben, die uns an das Glück des erstens Tauschens und Austauschens erinnern.Wer schenkt, dem wird gegeben. Und wer etwas von sich gibt, der beschenkt sich selbst. Die Waren, Ideen und anderen Zündstoffe, die mit der Kunst transportiert werden, waren schon immer Bewegungen, die sich und uns selbst in Bewegung setzen. Ist Kunst nicht eine Achterbahnfahrt durch paradiesische Sphären?

Text: Michael Kröger, Marta Herford